Platoyo | Blog über Software für Commerce Plattformen

Make or Buy: Lohnt es sich, einen eigenen Online-Marktplatz- oder Multi-Shop-System selbst zu bauen?

Geschrieben von Laura Beyer | 25.09.24 06:45

Gleich vorneweg ein Spoiler: Die Antwort auf die Frage, ob es sich lohnt einen eigenen Online-Marktplatz- oder Multi-Shop-System mit der internen IT zu bauen ist unserer Erfahrung nach klar und eindeutig nein! – zumindest, solange ihr nicht über ein Millionen-Budget wie Zalando oder Amazon und eine große, spezialisierte IT-Abteilung verfügt. 

Aber warum ist die Eigenentwicklung eines solchen Systems so kostenintensiv und zeitaufwendig? Und welche Vorteile bietet eine bewährte SaaS-Lösung im Vergleich? In diesem Artikel geben wir euch einen klaren Einblick in die Herausforderungen, die mit der Entwicklung eines eigenen Systems einhergehen, und zeigen, warum eine SaaS-Lösung immer effizienter und kostengünstiger ist.

Unsere Erfahrungen – Ein Blick hinter die Kulissen

Unser Platoyo System wird seit über 12 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. In dieser Zeit haben wir über 10 Millionen Euro investiert und über 250 Funktionen integriert. Ständig arbeiten mehr als 10 Mitarbeiter daran, neue Features zu entwickeln, bestehende Funktionen zu optimieren und auf neue rechtliche Anforderungen zu reagieren. Die Kosten, die unsere Partner für die Nutzung des Systems zahlen, sind im Vergleich dazu sehr gering.

Basierend auf diesen Erfahrungen wollen wir euch einen Einblick geben, mit welchen Aufwänden ihr rechnen müsst, wenn ihr selbst ein solches System entwickeln wollt.

 

Die Vorteile einer SaaS-Lösung im Überblick

Eine SaaS-Lösung wie Platoyo bietet zahlreiche Vorteile, die vor allem in der Effizienz, den geringeren Kosten und der schnellen Einsatzfähigkeit liegen. Im Folgenden gehen wir detailliert auf die wichtigsten Punkte ein:

1. Kostenersparnis

Der erste und wahrscheinlich entscheidendste Vorteil einer SaaS-Lösung ist die massive Kostenersparnis:

  • Entwicklungskosten: Die Entwicklung einer eigenen Software erfordert erhebliche finanzielle Investitionen, insbesondere für qualifiziertes Personal, Tools und Infrastruktur. Mit einer SaaS-Lösung entfällt dieser Aufwand häufig vollständig.

  • Wartungskosten: SaaS-Anbieter wie Platoyo übernehmen die regelmäßige Wartung und Updates der Software. Dies spart euch langfristig teure Instandhaltungsmaßnahmen und Fehlerbehebungen, die bei Eigenentwicklungen zwangsläufig anfallen. Auch die ständig neuen rechtlichen Anforderungen erfordern eine permanente Weiterentwicklung.

2. Zeitersparnis

Zeit ist eine kritische Ressource, und hier zeigt sich ein weiterer Vorteil von SaaS-Lösungen:

  • Schnelle Implementierung: Während die Entwicklung eines eigenen Systems oft viele Monate oder Jahre dauert, ist eine SaaS-Lösung sofort einsatzbereit.

  • Kein Testaufwand: SaaS-Anbieter testen und verbessern ihre Lösungen kontinuierlich. Das bedeutet, dass ihr keine eigene Testinfrastruktur aufbauen oder umfangreiche Tests durchführen müsst. Bei Platoyo gibt es zum Beispiel über 20.000 Tests, die durchlaufen werden müssen, wenn eine neue Änderung online geht.

3. Skalierbarkeit

Ein eigenes System zu entwickeln, das auch zukünftiges Wachstum problemlos bewältigen kann, erfordert große Vorabinvestitionen. SaaS-Lösungen hingegen bieten euch maximale Flexibilität:

  • Automatische Skalierung: SaaS-Systeme passen sich automatisch euren wachsenden Anforderungen an – egal, ob es um mehr Nutzer, mehr Speicherplatz oder zusätzliche Funktionen geht.

  • Flexible Preismodelle: Viele SaaS-Lösungen wie auch Platoyo bieten skalierbare Preismodelle, die es euch ermöglichen, mit einem kleineren Budget zu starten und bei Bedarf aufzurüsten.

4. Technisches Know-how – Experten an eurer Seite

Nicht jedes Unternehmen verfügt über das notwendige technische Fachwissen, um eine komplexe Plattform zu entwickeln und langfristig zu pflegen. Eine SaaS-Lösung entlastet euch von dieser Verantwortung:

  • Kein tiefes technisches Wissen erforderlich: SaaS-Nutzer benötigen keine umfangreichen technischen Kenntnisse. Der Anbieter übernimmt die gesamte technische Komplexität.

  • Expertenunterstützung: SaaS-Anbieter wie Platoyo bieten dedizierte Support-Teams, die euch bei technischen Problemen und Fragen schnell zur Seite stehen.

5. Updates und Sicherheit

Die kontinuierliche Pflege und Aktualisierung einer Software ist zeit- und kostenaufwendig. SaaS-Lösungen nehmen euch diese Aufgabe ab:

  • Regelmäßige Updates: SaaS-Lösungen werden regelmäßig aktualisiert, was bedeutet, dass ihr immer die neueste Version der Software nutzt.

  • Sicherheitsupdates: Der Anbieter sorgt auch dafür, dass Sicherheitsupdates stets auf dem neuesten Stand sind, was besonders wichtig ist, wenn sensible Daten verarbeitet werden.

Bei Platoyo sieht das zum Beispiel so aus: Täglich gehen zwischen 5 und 10 Updates online, die die Plattform permanent besser machen. Wir veröffentlichen wöchentlich unsere Release Notes und diskutieren sie mit unseren Kunden, um unsere Plattform-Lösung kontinuierlich weiter zu entwickeln.

6. Fokus auf das Kerngeschäft

Ein wesentlicher Vorteil von SaaS-Lösungen ist, dass sie euch ermöglichen, eure gesamten Ressourcen auf euer Kerngeschäft zu konzentrieren.

Anstatt Zeit und Budget in die Entwicklung und Pflege einer eigenen Software zu investieren, könnt ihr eure Energie in zentrale Bereiche wie Marketing, Händler- und Kundenbetreuung, die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Marken sowie die Optimierung eurer Geschäftsprozesse stecken.

SaaS übernimmt den technischen Part, während ihr euch auf das Wachstum und den Erfolg eures Unternehmens fokussiert.

7. Integration und Kompatibilität

SaaS-Lösungen bieten oft eine einfache Integration in bestehende Systeme:

  • Einfache Integration: Die meisten SaaS-Systeme lassen sich in andere Tools und Plattformen integrieren, was eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Systemen ermöglicht.

  • Kompatibilität: Da SaaS-Lösungen über den Browser oder Cloud-basierte Dienste laufen, sind sie plattformübergreifend und daher einfach und flexibel nutzbar.

8. Erfahrungsaustausch & gemeinsame Entwicklungen

Gute SaaS-Anbieter fördern aktiv den Austausch unter ihren Kunden.

Wir bei Platoyo haben regelmäßige Jour Fixe-Termine mit den Projektleitern unserer Kunden und pflegen ständigen direkten Kontakt, um Erfahrungen zu teilen und gemeinsam neue Lösungen zu entwickeln.

Nach Branchenevents wie Messen berichten wir über Innovationen und stellen Verbindungen her, um Kooperationen anzustoßen, die für unsere Kunden von Bedeutung sein könnten. Das alles trägt zum Wachstum unserer Kunden bei.

 

Typische Fragen von IT - Verantwortlichen und Entscheidern

Bevor ihr euch für eine SaaS-Lösung entscheidet, gibt es oft einige Fragen und Bedenken. Hier greifen wir die häufigsten auf und zeigen, wie SaaS-Lösungen diese adressieren – insbesondere im Hinblick auf eure IT-Ressourcen und mögliche Abhängigkeiten.

Aber wir haben doch eine IT-Abteilung – was macht sie dann?

Auch wenn ihr bereits über eine IT-Abteilung verfügt, bleibt genug zu tun. Eure IT kann sich weiterhin auf wichtige Aufgaben konzentrieren, wie die Steuerung der verschiedenen Teilnehmer (z. B. PIM, Warenwirtschaftssysteme etc.), die Durchführung von Konfigurationsarbeiten auf der Plattform oder die Umsetzung eigener, begleitender Projekte wie einer App-Entwicklung. 

Begebe ich mich in eine technische Abhängigkeit?

Grundsätzlich gibt es immer eine Abhängigkeit bei Software-Projekten. Bei internen Umsetzungen besteht die Abhängigkeit zu einzelnen fähigen Mitarbeitern ("Single Man Risk") oder zu ganzen IT Abteilungen, die ständig unter Ressourcenmangel leiden und viele Projekte gleichzeitig zu stemmen haben. 

Natürlich ist auch eine Abhängigkeit zu externen Software gegeben. Aber genau deshalb solltet ihr bei der Wahl des Anbieters sorgfältig vorgehen. Achtet auf folgende Punkte:

  • Langfristige Verträge: Stellt sicher, dass ihr Verträge abschließt, die euch langfristig preisliche Stabilität bieten.

  • Fokussierung: Viele Agenturen bieten eine breite Palette an Lösungen an, was jedoch riskant ist. Die Weiterentwicklung hängt oft von den verfügbaren Budgets ab und stagniert, bis neue Aufträge eingehen, was die kontinuierliche Verbesserung erschwert. Sucht euch deshalb keine Agenturen sondern Spezialisten, die sich nur die eine Software entwickeln. 

  • Erfahrungen anderer Kunden: Schaut euch an, welche anderen Unternehmen die Lösung nutzen, und sprecht mit ihnen, um aus erster Hand Erfahrungen zu erhalten.

  • Finanzielle Stabilität des Anbieters: Holt eine Wirtschaftsauskunft über den SaaS-Anbieter ein, um sicherzustellen, dass das Unternehmen finanziell gesund und gut geführt ist.

  • Beteiligt den SaaS-Anbieter am Erfolg der Plattform: Wir behandeln die Projekte unserer Kunden, als wären es unsere eigenen. Eine Erfolgsbeteiligung sichert uns die notwendigen Ressourcen, um gemeinsam nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Egal, ob intern oder extern, eine technische Abhängigkeit gibt es immer in der IT. Wenn ihr die oben genannten Punkte berücksichtigt, muss diese Abhängigkeit jedoch nicht schädlich sein.

Ich möchte Shopware oder Shopify mit entsprechenden Plugins nutzen - macht das Sinn?

Die Idee, Shopware oder Shopify mit entsprechenden Plugins zu nutzen, mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. In der Praxis sind uns jedoch keine erfolgreichen Projekte bekannt, bei denen diese Lösung funktioniert hat. Die damit verbundenen Herausforderungen und Einschränkungen haben wir in einem ausführlichen Blogbeitrag erläutert: Wo Shopify und Shopware an ihre Grenzen stoßen

Wir möchten etwas ganz Besonderes haben - ist SaaS nicht eine Lösung von der Stange?

Die Kernanforderungen an ein Multi-Seller-System wie ein Online-Marktplatz sind 90 % bei allen Projekten identisch. Dazu gehören zentrale Funktionen wie:

  • Produktdatenimport
  • Synchronisation mit den Warenwirtschaftssystemen
  • Suche und Produktdetailseiten
  • Bereitstellung rechtlicher Pflichtinformationen
  • Händlerübergreifender Warenkorb
  • Retourenmanagement und Sendungsverfolgung
  • Automatische Abrechnungen mit Händlern
  • Bafin-konformes Cashmanagement

Diese Features sind grundlegend und höchst komplex. Es macht keinen Sinn, dass jeder diese selbst entwickelt. Es ist viel effizienter, eine bewährte Lösung zu nutzen, die all diese Funktionen bereitstellt und gleichzeitig umfassende Möglichkeiten zur Individualisierung bietet – wie etwa Platoyo:

  • Anpassung von Design und Layout mit hunderten Konfigurationsoptionen
  • Integration externer Applikationen
  • Headless-Nutzung: Ihr könnt das Frontend selbst erstellen, während unsere API-Schnittstelle die Daten bereitstellt
  • Eigene Apps: Ihr habt die Möglichkeit, eigene mobile Apps zu entwickeln, die über unsere Schnittstelle auf das Hauptsystem zugreifen

So bekommt ihr eine flexible und skalierbare Lösung, die sich individuell an eure Anforderungen anpassen lässt, ohne auf wichtige Kernfunktionen verzichten zu müssen.

Was kostet denn eigentlich eine Eigenentwicklung?

Ziemlich viel! Wir haben die Aufgabenblöcke grob aufgeteilt und mit den Werten aus unserer Erfahrung ergänzt. Das Resultat findet ihr in unserem ausführlichen Blogartikel, inkl. einer Kostentabelle, die ihr kopieren und für eigene Planungen anpassen könnt: Was kostet die Erstellung eines Online-Marktplatzes oder Multi-Shop-Systems?

Fazit – Warum SaaS die smarte Lösung für euer Unternehmen ist

Die Entwicklung eines eigenen Online-Marktplatz- oder Multi-Shop-Systems ist verlockend, aber so gut wie nie der beste Weg. Die damit verbundenen hohen Kosten, der enorme Zeitaufwand und die technischen Herausforderungen machen es für die meisten Unternehmen unwirtschaftlich. SaaS-Lösungen wie Platoyo bieten eine skalierbare, kosteneffiziente und leistungsfähige Alternative, die es euch ermöglicht, euch auf euer Kerngeschäft zu konzentrieren.

Für IT-Entscheider und CEOs, die die digitale Transformation vorantreiben wollen, ist SaaS die strategisch kluge Wahl. Es bietet Flexibilität, Sicherheit und Zukunftssicherheit, ohne dass ihr ein Millionenbudget oder eine große IT-Abteilung benötigt.

Mit SaaS von Platoyo seid ihr bestens aufgestellt, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden und euer Unternehmen langfristig mit einer Multi-Seller Plattform, wie ein Online-Marktplatz oder Storefinder, erfolgreich zu positionieren.